Thermografie

Thermografie - ja gerne - aber nur wenn es sinnvoll ist

Oft bekomme ich Anfragen über eine Thermografie des Gebäudes von außen. Meistens macht das aber keinen Sinn - und zwar aus folgenden Gründen:

1. Dächer sind oft hinterlüftet - dadurch ist das Dach thermisch getrennt und stellt sich im Thermogramm sehr gut dar. Das ist aber ein Trugschluss.

2. Mauerwerk: In Norddeutschland haben wir es sehr oft mit zweischaligen Mauerwerk zu tun. Dadurch ergibt sich der gleiche Effekt wie bei dem Dach.

3. Wir sehen auf dem Thermogrammen Oberflächentemperaturen. Aussagen über Energiemengen, die nach außen abgegeben werden, können nicht getätigt werden.

Für was ist die Thermografiekamera das ideale Messgerät?

- Zum Aufspüren von Heizungsleitungen, wie z.B. Fußbodenheizung, wenn der Fußboden angebohrt werden soll.

- Als Qualitätssicherung wie z.B. nach erfolgter Kerndämmung.

- Zum Erkennen von Feuchtigkeitsverteilungen in Bauteilen z.B. bei Leckagen bei Rohren, Regenwassereinbruch.

- Zur Sichtbarmachung von Lufteintrömungen in das Gebäude in Verbindung mit einer BlowerDoor-Messung. Dazu wird in der Gebäudehülle ein Unterdruck von 50Pa erzeugt.

- Zum Lokalisieren von Wärmebrücken

Für die oben beschriebenen Anwendungen ist eigentlich immer eine Thermografie von innen notwendig, außer bei der Kontrolle von nachträglich eingebrachten Kerndämmungen. Das geht auch von außen.

Funktion der Thermografie

Thermografie macht die Wärmestrahlung von Gebäuden sichtbar, die das menschliche Auge nicht wahrnimmt. Mit einer speziellen Wärmebild-Kamera, die unter anderem Spezialsensoren und eine besondere Optik besitzt, messen wir die Oberflächentemperaturen von Innen- und manchmal auch von Außenbereichen.

Hierbei gewinnen wir Erkenntnisse über Wärmebrücken und kalte Wandoberflächen. Auch verborgene Hohlräume, Leitungsverläufe, Leckagen uvm. lassen sich mit der Thermografie lokalisieren. Genau das ist der Sinn.

Der ideale Zeitpunkt für Thermografie
Thermografische Aufnahmen bieten die besten Ergebnisse bei Temperaturdifferenzen ab 15 Grad. In der kalten Jahreszeit spricht man daher von der Thermografie-Saison.

Wie funktioniert Thermografie?
Die Kamera wird zunächst den Umgebungstemperaturen angepasst, um genaue Messwerte zu garantieren. Dann folgen die Messungen von innen und manchmal auch von außen.

Den kolorierten Bildern (Rot, Blau, Grün, Orange-Töne) werden nun die gemessenen Minimum- und Maximum-Temperaturwerte der Aufnahmesituation zugeordnet. Mit spezieller Software werten wir dann anschließend die Aufnahmen aus. Die Farben verdeutlichen zusammen mit dem Zahlenmaterial der vorherrschenden Temperaturen wie hoch der Temperaturen die einzelnen Oberflächen waren. So lassen sich Wärmebrücken und Lufteinströmungen in Verbindung mit einer BlowerDoor-Messung erkennen.

Die Thermografie hilft Ihnen:

  • gezielt zu sanieren (Leitungsverläufe ohne Aufstemmen zu lokalisieren)
  • Schimmelpilzvorbeugung
  • Leckagen in der Gebäudehülle in Verbindung mit der BlowerDoor-Messung sichtbar zu machen
  • die Qualität der Bauausführung sichtbar zu machen und zu dokumentieren (insbesondere nach einer erfolgten Kerndämmung)
  • Wärmebrücken in der Gebäudehülle aufzuspüren

 


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